Interview mit Alex Zahara
Alex Zahara wurde im Norden von Alberta, Kanada geboren und Scifi Fans kennen ihn aus diversen Serie, z. B. Stargate, Babylon 5, Dark Angel, Andromeda, First Wave oder Outer Limits. Er spielt auch in Kino-Filmen mit, z.B. an der Seite von Omar Sharif und Anthony Banderas in "Der 13. Krieger" oder neben Kevin Costner in dem Film "Open Range". Neben der Arbeit vor der Kamera steht Alex Zahara auch auf der Theaterbühne. So gewann er 1998 einen der begehrten Jessie-Awards, der in Vancouver für herausragende Bühnenleistungen vergeben wird. Bei Stargate SG-1 kennt man Alex Zahara aus Rollen wie X'els, Michael, Iron Shirt, usw.
Man sieht, Alex Zahara ist viel beschäftigt und daher freut es uns besonders, dass er Zeit gefunden hat, stargate-planet.de für ein Interview zur Verfügung zu stehen.
49CAN: Ihr Name findet sich auf der Liste der wiederkehrenden Darsteller von Stargate SG-1 und bis jetzt sind Sie in verschiedenen Episoden und Rollen aufgetreten. Wie hat man Sie entdeckt?
AZ: Ich sprach für die erste Stargate-Rolle in 1998 vor und wurde auch ausgewählt, aber dann überschnitt sich das ganze mit einem anderen Job, einem Auftritt bei "The Sentinel", und ich konnte die Stargate-Rolle nicht wahrnehmen. Einen Monat später erinnerte sich Richard Dean Anderson an mich, als eine weitere Alien-Rolle besetzt werden sollte und ich wurde zum Vorsprechen eingeladen. Ich habe wie verrückt mit einem Freund zusammen geprobt und eine Menge vogelähnliche Dinge in die Rolle eingebracht, sprach dann vor und bekam die Rolle des X'els in "Spirits".
49CAN: Verschiedene Schauspieler/Schauspielerinnen erwähnen, wie lustig die Dreharbeiten bei Stargate sind. Hatten Sie Spaß am Set und gibt es vielleicht eine kleine lustige Anekdote, die Sie mit den deutschen Fans teilen möchte?
AZ: Wir hatten jede Menge Spaß am Set und mit der Serie generell. Während der Dreharbeiten zu "Spirits" musste ich in diesem Krankenhausbett liegen, als X'els, und Amanda und die Gang standen um mich herum und drehten eine Szene, bei der ich bewusstlos sein sollte. Nun ja, zu dieser Zeit lag über Vancouver eine heftige Hitzewell und es war im Studio 38 ° C warm und meinem Plastikkostüm und mit dem Make-up war es noch viel wärmer - da bin ich wohl eingeschlafen und habe dann auch noch geschnarcht. Zwischen den Aufnahmen hat Amanda mich dann an der Schulter gerüttelt und gesagt: "Alex, du schnarchst." Wir haben Tränen darüber gelacht - aber es war einfach zu heiß.
49CAN: Wie bereiten Sie sich auf Ihre Rollen bei Stargate vor?
AZ: Jede Menge Proben; das Lernen der Unas-Sprache, und das Feilen an der Rolle, zusammen mit Dion Johnstone. Wir haben zusammen überlegt, in welcher Welt wohl die ALiens aus Foothold leben, eine Art Wasserwelt, und sie sollten ein Gefühl dafür haben, wie man sich unter Wasser bewegt. Die Bewegungen erarbeite ich mir meist daheim, insbesondere bei der Unas-Rolle war das so.
49CAN: Sie haben beides gespielt, Tauri und Aliens. Welcher Typ Rolle hat Ihnen am meisten Spaß gemacht und warum?
AZ: Ernsthaft? Mir haben alle Rollen gefallen, aus den unterschiedlichsten Gründen. Das mal vorausgesetzt denke ich, dass ich Michael aus "1969" besonders mochte, wegen des Anti-Kriegs-Statements, was von der Folge ausging. Michael wollte nicht in den Krieg gehen und er wollte nicht töten müssen und wir haben dies ganz gut rübergebracht.
49CAN: Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir Sie in der neunten Staffel von Stargate noch mal sehen?
AZ: Schwer zu sagen, das Filmgeschäft ist wie jedes andere Geschäft. Wenn sie mich brauchen, werden sie bei mir anrufen.
49CAN: Und was wäre mit einem Gastauftritt bei Atlantis?
AZ: Ich habe letztes Jahr für Rollen dort vorgesprochen, aber nicht für Alien-Rollen.
49CAN: Sie hatten Gastauftritte bei "Andromeda" und bei "Kampfstern Galaktika" und es sieht so aus, als wären Scifi-Produktionen immer noch gut vertreten in Vancouver. Würden Sie gern mehr Scifi machen und wenn ja, warum oder wenn nein, warum nicht?
AZ: Sci Fi ist immer lustig, weil man Charaktere spielen kann, die - wörtlich genommen - nicht von dieser Welt sind. Ich habe gerade eine Rolle in der Serie "The Collector" angenommen, wo ich einen Chef-Koch spiele, der seine Seele verpfändet, weil er der beste Koch der Welt sein will.
49CAN: Interessant. Bleibt zu hoffen, dass diese Serie dann auch mal in Deutschland ausgestrahlt wird. Aber mal eine andere Frage: Sie spielen auch Theater. Beispielsweise standen Sie für das Western Conspiracy Theater auf der Bühne. Was mögen Sie lieber? Theater spielen oder die Arbeit vor der Kamera. Und warum? Und wenn Sie wählen müssten, welchen Weg würden Sie für ihre weitere Karriere einschlagen?
AZ: Ich will einfach alles machen; ich produziere gerade auch. Ich stehe in Verhandlungen über einen Pilotfilm mit dem Titel "Bandwagon", bei dem ich Ausführender Produzent sein werde. Das Konzept ist ungefähr wie "Spinal Tap", aber mehr aus der Roadie Perspektive. Aufgezogen als halbstündige Comedy-Serie.
49CAN: Wow. Cool. Gibt'S noch andere neue Projekte, von denen die Fans wissen sollten?
AZ: Ja, die Bandwagon Comedy - die ist wirklich witzig. Wie ein Crossover zwischen "Almost Famous" und "Spinal Tap". Da ist eine Menge Improv mit dabei und die Leute bringen es gut rüber. Robert Moloney und Michael P. Northey sind mit dabei. Ich mache, wie gesagt, nur den ausführenden Produzenten. Ich weiß genau, dass ich besser nicht zu viele Hüte auf einmal aufhaben sollte, dh. Ich sollte nicht auch noch schauspielern, wenn ich das erste Mal produziere.
49CAN: Wir drücken die Daumen, dass die Comedy ein Erfolg wird. Aber kommen wir noch mal auf Ihre Talente zurück. Welche Sprachen und/oder Akzente sprechen Sie und was würden Sie gerne noch lernen?
AZ: Ich spreche natürlich Englisch und konnte früher mal eine Menge Französisch und Deutsch, aber heute nicht mehr so viel, weil ich das lange nicht geübt habe. Ich spreche ein bisschen Ukrainisch; ich kann jeden Akzent in der Welt. Ich bin fließend in Unas. Ukrainisch würde ich gerne noch besser lernen, denn es war die erste Sprache meines Vaters und alle meine Verwandten väterlicherseits sprechen diese Sprache, aber wir haben das nie gemacht, als ich klein war. Ich versuchte, es zu lernen, als ich auf der Uni war, aber es wurde nie angeboten, erst, als ich meinen Abschluss hatte.
49CAN: In welchen Ländern haben Sie schon gefilmt? Nur in Kanada und/oder USA oder auch noch wo anders?
AZ: Ich habe fast alles in Kanada gedreht, bis auf einen Kurzfilm, der in den USA gemacht wurde. Dann hätte ich fast noch einen Indie-Film in Kansas gemacht, aber da kam dann wieder ein Terminkonflikt auf und ich musste absagen.
49CAN: Warum sind Sie Schauspieler geworden?
AZ: Da gibt es eine Menge Gründe. U.a. sah ich als Kind eine Menge Fernsehen und ging ins Theater. Meine Mutter war in der Theaterszene tätig; sie hat Props gemacht und mich zu den Aufführungen mitgenommen. Unser Haus war angefüllt mit Spanischen Konquistatoren-Helmen und Hüten und Azteken-Kostümen für ein Stück mit dem Titel "The Royal Hunt of the Sun". Aber ich glaube, der entscheidende Moment war als ich "Fiddler on the Roof" sah. Das war eine Vorstellung in meiner späteren weiterführenden Schule, in der Turnhalle. Ich war noch keine fünf Jahre alt; die Lichter gingen aus und ich hörte die Geige und dann war da die Silhouette von dem Geiger auf dem Dach. Das war wie Magie für mich. Das war der Moment. An der Uni belegte ich dann das Fach "Schauspiel, Film und technisches Theater" und musste wählen. Die Schauspielerei war am schwersten, also nahm ich das, weil ich dachte, wenn ich das schaffe, werde ich später auch mal ein besserer Regisseur sein.
49CAN: Wenn Sie ein Skript lesen, was läßt Sie dann sagen "das will ich machen"?
AZ: Etwas besonderes, mit einer Message, wo jemand etwas riskiert. Oder etwas, dass so verrückt ist, dass es gemacht werden muss.
49CAN: Wenn Sie ein Buch verfilmen müssten, welches würden Sie wählen und warum?
AZ: "The Bridge Across Forever" von Richard Bach. Es untersucht, was die Möglichkeiten des Lebens sind, was es sein könnte und müsste. Es ist ein tolles Buch. Es hat mein Leben beeinflusst; ich lese es immer, wenn ich etwas herausfinden muss.
49CAN: Von all den Rollen, die Sie bislang gespielt haben, welche gefällt Ihnen am besten und warum?
AZ: Ich denke, meine Favoriten aus dem Bereich Fernsehen sind "Iron Shirt" aus "Stargate und "The Nazi" aus "Outer Limits", weil sie solch reiche Charaktere sind. Der eine hält sein Volk am Leben und organisiert eine Revolution. Der andere ist eine verdrehte Darstellung von Menschlichkeit und allem, was verkehrt ist mit dem verkehrtesten in dieser Welt. An beide Extreme sollte man sich erinnern; an das Gute, wenn wir in einer schlechten Welt leben und an das Schlechte, wenn wir in einer guten Welt leben, um das Schlechte zu daran zu hindern zurückzukehren.
49CAN: Wie viel von sich selbst setzen Sie in Ihre Rolle?
AZ: Also, jede Rolle leiht sich mein Herz, meine Gefühle und es filert durch sie, was sie fühlen. Ich habe noch nie jemanden getötet, aber wenn man seinen eigenen Ärger oder Hass nimmt und steigert zu einem bösen Charakter, dann kann man eine Rolle so bringen, dass sie das unmögliche tun kann. Ich war auch noch nie ein Engel, aber ich spielte einen, weil ich mich in die Rolle hineinversetzen konnte.
49CAN: Wie bereiten Sie sich auf Vorsprechen vor?
AZ: Üben, üben, üben. Ich bekomme mein Material meist so gegen 5-6 Uhr nachmittags und dann höre ich nicht auf, es zu entwickeln, bis ich damit glücklich bin.
49CAN: Welche Rolle würden Sie gerne spielen, wenn Sie wählen könnten (muss auch nicht aus Stargate sein)?
AZ: Ich schätze, ich würde meinen Vater spielen, in der Geschichte, die ich bereits in meinem Kopf seit zehn Jahren mit mir herum trage; oder vielleicht die Hauptrolle in einem Scifi-Film, den ich geschrieben habe, mit Tom Hanks im Kopf, falls Tom nicht verfügbar sein sollte…
49CAN: Was machen Sie in Ihrer Freizeit?
AZ: Alles mögliche. Camping, Rad fahren, wandern, schreiben, produzieren, reisen; ich gehe mit einem Freund morgens um 06:00 Uhr jeden Tag ins Fitness-Studio. Fernsehen, ins Kino gehen, mit Freunden und ihrem Boot rausfahren, meine Großmutter und den Rest der Familie besuchen, essen gehen, selbst kochen, der Baufirma meines Freundes Callum helfen, mich von bestimmten Frauen fernhalten, usw….
49CAN: Gibt es demnächst Conventions, wo man Sie live auf der Bühne sehen kann? Gibt's eine Chance, dass Sie vielleicht auch mal nach Deutschland kommen?
AZ: Ich bin im Juli 2005 auf der Gatecon in Vancouver und ich werde im Oktober in Holland sein. Auch nach Deutschland würde ich gerne mal kommen. Ruft mich an und ich werde da sein.
49CAN: Vielen Dank für dieses Gespräch. Alles Gute für die Zukunft.
AZ: Danke, es hat Spaß gemacht. Ich wünsche Ihnen auch alles Gute. Auf Wiedersehen.
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