Film-Review: The Still Life
Joel Miller war mehrere Jahre als Roadie für Bands wie "Guns'n'Roses" oder "Toad the Wet Sprocket" unterwegs und während dieser Zeit ließ ihn ein Gedanke nicht los - die Idee für einen Film. Durch sein Elternhaus künstlerisch geprägt, suchte er sich als Thema für sein Erstlingswerk ein Drama aus - ein Maler, der über Nacht groß raus kommt. Der Galerist findet eine Masche, den jungen Mann gut zu vermarkten. Der Gönner, genial dargestellt von Robert Miano, kann nicht genug von der neuen Kunstrichtung "Destruktivismus" bekommen und fordert mehr. Auch die Freundin des Künstlers fordert mehr - mehr Zeit für sich. So erfährt der Maler, dargestellt von Jason Barry, dass es nicht immer nur Vorteile hat, wenn man groß rauskommt. Manchmal muss man auch für Ruhm und Anerkennung seine eigenen Grundsätze aufgeben. Aber ist es das wirklich wert?! Am Ende erliegt der Maler einem Messerangriff seines Mäzens. Ein brutales Ende für ein wirkliches Kunstwerk.
Joel Miller hat es geschafft, Bilder und Musik zu einem ergreifenden Mosaik zusammenzusetzen. An manchen Stellen könnte die Musik etwas lauter sein.
Wenn man bedenkt, mit welch knappen Budget dieser unabhängige Film, der bei zahlreichen Filmfestivals in 2006 nominiert oder sogar preisgekrönt wurde, produziert wurde, kann Joel Miller stolz auf sein Werk sein. Der Film beweist mal wieder, was alles möglich ist, wenn die Beteiligten zusammenhalten, an einem Strang ziehen, auch mal Unwegsamkeiten in Kauf nehmen und wenn man am Ende die richtigen Leute kennt, die davon überzeugt sind, dass der Film nicht nur auf Festivals sondern auch im Verkauf erfolgreich sein kann. Joel Miller hat es geschafft - sein Film ist seit August 2007 im Handel. Und seien es nun die Fans der Musiker und Bands, die zum Film beigetragen haben, die die DVD kaufen oder vielleicht die Fans der Serie Stargate, deren langjähriger Darsteller Don S. Davis (General Hammond) im Film von Joel Miller als Galeriebesitzer zu sehen ist; sie alle können sicher sein, dass sie nicht enttäuscht werden. Der Soundtrack, der entweder zusammen mit der Film-DVD oder auch allein erhältlich ist, ist gut und enthält ein paar Ohrwürmer. Der Film insgesamt ist ordentlich - vielleicht hätte Joel Miller auf die Szene mit den unbekleideten Musen, die den Künstler verführen, verzichten sollen. Aber das dürfte Geschmackssache sein.
Produzentin: Joel Miller
Buch: Joel Miller
Darsteller: Rachel Miner, Jason Barry, Don S. Davis, Robert Miano, Holly Field, Terry Moore, Dizzy Reed, Louise Post, Al Snake Sabo, Matt Nelson
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