Film-Review: THE DIRTIES (VIFF 2013)

Dieser Film ist von ähnlicher Machart wie "Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast". Im Mittelpunkt stehen zwei Schüler, die gemobbt werden und die sich im Rahmen eines Schul-Filmprojekts mit dem Mobbing auseinander setzen. Daher gibt es viele Szenen, wo einfach aus der Hand gefilmt wird, wo das Bild wackelt, etc.

Diejenigen Schüler, die mobben, werden in dem Film "Dirties" genannt. Die beiden Jungfilmer und einer davon ganz besonders, sind so von ihrem Filmprojekt fasziniert, dass sie das eigentliche Mobbing gar nicht zu stören scheint. Sie zeigen diese Mobbing-Aktivitäten nicht an oder leiten Maßnahmen ein; der Film scheint für sie das Mittel der Wahl zu sein, alles offen zu legen und sich ggf. auch an den "Dirties" zu rächen.

Der Film geht dann in eine weitere Eskalationsstufe, als sich einer der Jungfilmer dahin gehend äußert, dass er für den Film die "Dirties" in einem Schulmassaker ala "Columbine" fertig machen will. An diesem Punkt steigt sein Film-Partner aus - er will kein "Freak" mehr sein. Alleingelassen, dreht der verbleibende Schüler völlig aus. Er ist nun bereit, seine brutalen Vorstellungen in die Realität umzusetzen und dabei völlig davon überzeugt, dass er im Sinne des Films das richtige tut.

Am Ende kommt es wirklich zu einer Schießerei in der Schule. Ziemlich heftige Bilder - diesen Film sollten Schüler nicht ohne erwachsene Begleitperson ansehen. Das Thema ist sicherlich wichtig anzusprechen - zu viele Schüler, gerade auch in British Columbia - haben sich bereits wegen Mobbings das Leben genommen.

Der Film zeigt zwar eine andere Lösung, aber die ist auch nicht die Richtige, denn es kommen ebenfalls Menschen dabei zu schaden.

Ein Film, der wachrüttelt und einen mit einem komischen Gefühl im Magen nach Hause gehen lässt.

Regie: Matt Johnson
Cast: Matt Johnson, Owen Williams, Krista Madison, Johs Boles, Brandon Wickens, Alen Delaine
Länge: 84 Minuten