Theater-Review: Twelfth Night (Jericho Arts Centre)
The Alchemist
Vom 02. bis zum 24. Juli 2010 stand für die What you Will Equity Co-Op Theatergruppe das Stück "Twelfth Night" auf dem Spielplan im Jericho Arts Centre in Vancouver. Bei diesem Stück von William Shakespeare führte Leslie Tariq Regie. Er stand auch selbst mit auf der Bühne.

In dem Stück geht es um Liebe, Geschlechter und Illusion. Viola, die von ihrem Bruder Sebastian bei einem Schiffsunglück getrennt wurde, verkleidet sich selbst als Junge, um nach ihrem Bruder zu suchen und um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Sie arbeitet bei Graf Orsino, der wiederum in die Gräfin Viola verliebt ist, sich aber nicht traut, direkt mit ihr zu sprechen. Olivia hingegen verliebt sich in Orsinos Boten, die junge Viola, verkleidet als Mann. Es ist also die klassische Geschichte von Irrungen und Wirrungen, die sich am Ende in Wohlgefallen auflöst.

Leslie Tariq läßt als Regisseur die Akteure sehr naturalistisch sprechen. Man merkt allerdings, dass es für einige der Darsteller mühsam ist, die Texte im alten Englisch gehalten rüber zu bringen.

Das Jericho Arts Centre verfügt leider auch nicht über hochausgefeilte Technik, so dass manchmal die Dialoge schwer zu hören sind. Dafür ist man in diesem kleinen Theater sehr nah dran an der Bühne und den Darstellern. An Darstellern insgesamt sind zu sehen: Trevor Devall als Orsino, Michael Smith als Sir Toby Belch, Paul Herbert als Sir Andrew, Courtney Lancaster als Viola, Lori Triolo als Olivia, Ashley O'Connell als Fabian, Bronwen Smith als Maria, Adam Bergquist als Sebastian, John Prowse als Feste und Leslie Tariq als Malvolio

Wer die lokalen Künstler unterstützen will, sollte auch solche kleinen Theater aufsuchen. Hier ist noch alles hausgemacht und echt; man fragt sich, ob die Darsteller davon leben können. Wahrscheinlich nicht, aber dann muss der Antrieb etwas anderes sein als Geld - vielleicht die Bühnenluft, der Applaus des Publikums oder einfach nur der Drang, sich in eine anderen Rolle zu versetzen.