Betriebsbesichtigung bei PRIOR Snowboards in Whistler

PRIOR SNOWBOARDS

Chris Prior aus Nord-Vancouver ist eigentlich ein bekannter Windsurfer. Er baute sogar seine Surfbretter selbst und kam Anfang der 90er Jahre auf die Idee, dass seine Erfahrung im Bau von Surfbrettern auch für den Bau von Snowboards nützlich sein könnte. 1990 gründete er in Nord-Vancouver, Kanada eine kleine Firma; quasi ein Garagen-Start-up, und begann Snowboards zu bauen. 2002 verlegte er den Firmensitz nach Function Junction/Whistler, um näher am örtlichen Schigebiet zu sein.

Bei einer Fabriktour Anfang 2013 hatte ich Gelegenheit mir anzusehen, wie dort Snowboards hergestellt werden. Mit Einsatz von Maschinen zum Pressen und Schneiden werden dort die Boards quasi in Handarbeit hergestellt. 14 Personen arbeiten bei Prior, davon 9 in der Produktion.

Mit der gewünschten Form für's Board fängt alles an. Der Kunde kann sagen, wie groß es sein soll und welche Grundform gewünscht ist. Man kann auch auswählen, welche der von Chris Prior in Zusammenarbeit mit einer Kunststofffabrik in Squamish selbst entwickelten Kunststofffasermatten im Board verarbeitet werden soll. Diese Materialen sind u.a. dafür verantwortlich, wie elastisch ein Brett ist und wie lange es hält.

Prior möchte Boards herstellen, die lange halten und an denen die Fahrer lange Spaß haben.

PRIOR SNOWBOARDS

Für die Optik kann man sich entweder aus den von Prior bereit gestellten Designs etwas aussuchen. Für 300 CAD Aufpreis kann man aber auch sein eigenes Design für die Ober- bzw. Unterseite des Boards einreichen. Im vergangenen Jahr gab es zum Beispiel einen Wettbewerb, wo örtliche Designer ihre Designvorschläge einreichen konnten. In Whistler wurden diese Designs ausgestellt und man konnte öffentlich abstimmen, welche Designs am schönsten waren. Die Gewinner wurden in die Prior-Kollektion übernommen.

Alle Prior-Produkte haben einen Holzkern. Für Snowboards verwendet man dort Ahorn-Holz. Der Holzkern von Prior-Skiern besteht oftmals aus Eschenholz, weil es leichter ist. Aber auch hier gibt es dann jeweils einen Rand aus Ahornholz.

Die verschiedenen Schichten (Holzkern, Kunststofffasern, Stahlkanten, werden geschichtet. Wenn alle Schichten komplett sind, wird zwischen den Schichten Kleber aufgetragen und dann wandert alles in die Presse. Mit mechanischen Mitteln bekommt das Board seine endgültige Form. Wenn der Pressvorgang beendet ist, wird das Board entgratet und die Kanten werden geschliffen.

PRIOR SNOWBOARDS

Prior stellt neben normalen Boards auch Snowboards für Rennen her. Eine besondere Spezialität sind auch die Split-Boards - in diese Boards wurde sehr viel Entwicklungsarbeit hineingesteckt. Ein Split-Board sieht wie ein normales Snow-Board aus, ist aber in der Längsrichtung geteilt und die beiden Teile werden durch vier Metallklammern entlang der Trennkante zusammengehalten. Getrennt kann man damit wie mit Tourenski mit Fellen aufsteigen. Oben angekommen, kann man die beiden Teile zusammensetzen und mit dem Snowboard gen Tal fahren.

In letzter Zeit produziert Prior mehr und mehr auch Ski. Hierbei liegt der Schwerpunkt auf Skiern, die außerhalb der gewalzten Piste gefahren werden sollen. Die Prior-Ski zeichnen sich ebenfalls durch ihre lange Haltbarkeit und ihr gute Verarbeitung aus. Prior zeigt einmal mehr, dass er verstanden hat, worauf es beim Off-Piste-Fahren ankommt.

Burton, K2 oder sonstige Marken findet man in den normale Ski- und Snowboard-Verleihshops in Whistler. Wer ein Original-Kanadisches Board oder Paar Ski ausprobieren möchte, sollte im Industriegebiet von Whistler (Function Junction) bei Prior reinschauen. Von 09:00-17:00 Uhr ist jeweils das Geschäft geöffnet und es stehen dort Vorführ-Boards und Vorführ-Ski zur Verfügung.

Mehr Infos gibt es auf der Webseite: PriorSnow.com