Interview mit Stephen E. Miller

Stephen E. Miller kennen wir aus Fernsehserien wie Davinci's City Hall, Davinci's Inquest und aus Filmen wie "Air Bud", "Free Willy", "Zero Sum", "Alaska". Wir sind dankbar, das er sich die Zeit genommen hat, uns und unseren Webseitenbesuchern ein paar Fragen zu beantworten.

49CAN: Mussten Sie für die Rolle des Dr. Poole in der Folge "Outcast" bei SGA vorsprechen und wie haben Sie sich auf diese Rolle vorbereitet?

SEM: Ja, ich hatte ein Vorsprechen. Es ging gut, weil ich mit dem Regisseur, Andy Mikita, vorher schon gearbeitet hatte - also war weniger Druck da. Die Rolle selbst erforderte nicht viel Vorbereitung. Ich musste nur meinen Text lernen. Wenn man zu einer Serie dazu kommt, wo man vorher noch nicht gearbeitet hat, möchte man einen besonders guten Job abliefern und niemand hängen lassen.

49CAN: War das das erste Mal, dass Sie für Stargate vorgesprochen haben?

SEM: Ein paar Jahre lang hatte ich ziemlich kurzes Haar und ich wurde nie zu einem Vorsprechen bei Stargate eingeladen. Dann stellte ich fest, dass der Grund dafür war, dass ich Don S. Davis sehr ähnlich sehe und mich auch ähnlich anhöre. Mein Haar ist jetzt länger und die Ähnlichkeit ist nicht mehr so groß. Ich habe mich gefreut, endlich auch bei dieser so populären Serie mitspielen zu dürfen.

49CAN: Eine Menge der Stargate Darsteller beschreiben die Atmosphäre am Set als familiar. Wie waren da so Ihre Eindrücke?

SEM: Ja, es ist sehr familiär. Sehr leicht. Jeder weiß, was zu tun ist. Alle sind ziemlich entspannt, was sehr hilfreich ist, wenn man frisch dazu kommt. Das Set für Atlantis oder zumindest der Teil, wo ich meine Szenen hatte, ist ein echtes Labyrinth. Es ist ein riesiges Gebäude und die ersten drei, vier Male, als ich zum Set musste, habe ich mich verlaufen.

49CAN: Der Spaßfaktor am Stargate Set wird auch häufiger erwähnt? Hatten Sie Spaß beim Drehen Ihrer Szenen zu Outcast? Gibt's vielleicht eine lustige Geschichte, die Sie mit uns teilen möchten?

SEM: Ich denke, das Beste an der Sache war, dass ich Kontakt zu alten Freunden bekam, die zu der Zeit bei der Show arbeiteten. Ich kannte den Toningenieur schon ziemlich lange. Es war nett, Joe und Jason zu treffen. Erin, die meine Roboterassistentin spielte, war neu in Vancouver, also habe ich ein bisschen "Papa" für sie gespielt. Alles gute Leute.

49CAN: Hatten Sie sich eine Hintergrundgeschichte für Ihre Rolle überlegt und wenn ja, welche?

SEM: Nein, nicht wirklich. Das ist die Art von Serie, wo man das nicht machen muss. Ich schätze, je tiefer man sich da rein denkt, desto konfuser wird es am Ende. Keiner von den Zuschauern kennt ja die Hintergrundgeschichte und man kann es auch nicht ins Skript einbauen, also, warum sollte ich Zeit damit verschwenden?

49CAN: Die Internet Movie Data Base listet Sie als Autor der Folge "Gather up all the little people" aus der Serie "Davinci's Quest" - eine sehr gute Folge unserer Meinung nach. Wie kamen Sie dazu und können wir von Ihnen weitere Skripte in der Zukunft erwarten? Vielleicht auch für Atlantis?

SEM: Chris Haddock hat mich freundlicherweise eingeladen, für die Serie zu schreiben. Ich denke, es war in der fünften Staffel. Ich ging zu ein paar der Treffen und schrieb ein paar Ideen auf und dann bat er mich, eine Rahmenhandlung zu entwickeln für eine Folge, in der Davinci sich irrt. Er erkennt einen Mord oder Selbstmord nicht und nennt es stattdessen Drogenüberdosis. Mein Schreibpartner dabei war kein anderer als der Ex-Bürgermeister von Vancouver und der Prototype für Davinci, Larry Campbell. Mein Drehbuchentwurf wurde aber sehr von Chris überarbeitet und verbessert, aber die Sache hat insgesamt Spaß gemacht. Ich schreibe normalerweise andere Dinge - historische Thriller. Auf meiner Webseite. finden sich mehr Infos dazu.

49CAN: Sie blicken auf 30 Jahre Schauspielerfahrung zurück - worauf sind Sie am meisten stolz und warum?

SEM: Ich bin insgesamt stolz auf meine Arbeit. Ich versuche immer, mit mehr Qualität meinen Job zu tun als erwartet wird. Der Film oder die TV Serie kann insgesamt Mist sein, aber ich ziele hoch. Ich bin sehr zuverlässig, immer früh bei der Arbeit, immer vorbereitet. Ich bin ein Charakterdarsteller, ein unterstützender Darsteller und manchmal muss man wirklich Leute unterstützen, Stars, die leider nicht so gut vorbereitet sind wie man selbst. Man muss diplomatisch sein - man arbeitet ja in solchen Momenten für die Produktion. Meine Lieblingsfilme sind: The Grey Fox, The Accused, Free Willy III (weil es so viel Spaß gemacht hat) und die kompletten Da Vinci's und Intelligence Serien, wgen Chris' Kreativität und Großzügigkeit.

49CAN: Gibt es etwas, was Sie immer schon mal tun wollten, aber nie Gelegenheit dazu hatten?

SEM: Oh, ja. Mit der Schauspielerei ist es wie beim Bergsteigen. Es gibt immer noch einen höheren Gipfel oder einen Fleck, wo noch niemand vor einem war. Es ist die eigene Herausforderung. Ich würde gern mal in Europa arbeiten. Ich würde gern mal Regie führen. Ich bin schon so lange mit dabei und habe das beste und das schlechteste gesehen.

49CAN: Neue Projekte?

SEM: Ich spiele bei einem Kurzfilm namens "Power Lunch" mit, der jetzt bald auf den Festivals hier und in Europa laufen wird. Er spielt in einem mexikanischen Restaurant und es geht um die NAFTA. Ich schätze, die Zuschauer werden ihn mögen. Dann bin ich noch bei einem Horrorfilm mit dabei - "Viper" - mit der Hauptdarstellerin Tara Reid. Das ist schon ein Kultklassiker, obwohl er noch gar nicht draußen ist. Wir werden von digitalen Schlangen getötet.

49CAN: Bühne versus Kamera - arbeiten Sie auch furs Theater?

SEM: Ich versuche, ein Stück pro Jahr zu machen. Zuletzt im letzten Frühling in "Moonlight and Magnolias", eine Komödie über die Dreharbeiten zum Film "Vom Winde verweht". Ich spielte die Rolle des Regisseurs, Victor Fleming. Das war eine wundervolle Zeit.

49CAN: Danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben, unsere Fragen zu beantworten.