Interview mit Paul McGillion

Paul McGillion wurde in Schottland geboren, wuchs aber in Kanada auf. Wir kennen ihn als "Dr. Carson Beckett" bei Atlantis und wir sind dankbar, dass seine Agentin dieses Telefoninterview möglich gemacht hat und dass er sich trotz eines engen Terminplans die Zeit genommen hat, mit uns zu sprechen.

49CAN: Ihre Rolle wird in der fünften Staffeln von Atlantis wieder mit dabei sein. Die Ausstrahlungen gehen am 11. Juli 2008 los. In wie vielen Episoden sind Sie dabei und was können "Beckett" Fans von ihrem Lieblingsdoktor erwarten?

PMG: Zunächst mal schöne Grüße an die deutschen Fans. Ihr seid die Besten. Hinsichtlich Stargate Atlantis bin ich für fünf Episoden eingeplant. Drei davon habe ich bereits abgedreht. Die erste davon heißt "Seed" - Will Waring führt dabei Regie.

49CAN: Mögen Sie Will Waring als Regisseur?

PMG: Nein. (dann lacht er). Ja. Ja, klar. Er macht seine Sache gut. Er weiß genau, wie meine Rolle richtig rüberkommen sollte. In der Folge arbeite ich auch mit Robert Picardo zusammen - eine angenehme Zusammenarbeit. Die zweite Folge mit "Beckett" ist "Whispers", geschrieben von Joe Mallozzi und wieder führt Will Waring phantastisch Regie. Er ist großartig und zeigt viel Einführungsvermögen für meine Rolle. Wir sitzen in der Folge auf diesem Planeten fest. Es gibt viele Sheppard/Beckett Szenen und dieser Frauenteam ist mit dabei. Eine wirkliche Horrorfolge mit viel Nebel. Die dritte Folge, die wir gerade abgedreht haben, ist "Outsiders". Da zeigt Alan McCullough viel Sensibilität für meine Rolle. Es gibt viele Interaktionen zwischen McKay und Beckett. Eine Entführung, ein moralisches Dilemma … mehr möchte ich aber nicht dazu verraten.

49CAN: Und was ist mit den beiden verbleibenden Episoden? Der Zweiteiler in der Mitte der Staffel vielleicht?

PMG: Ich glaube, ich bin noch in Folge 18, aber da bin ich mir gerade nicht ganz sicher; und dann hoffe ich, dass "Beckett" noch in der Schlussfolge der fünften Staffel dabei sein wird.

49CAN: Was war bisher die schwierigste Szene für Sie bei Atlantis und was hat sie so schwer gemacht?

PMG: Das ist eindeutig die Folge "Duet" - die Kussszene mit David Hewlett. Und wieso das schwer war, muss ich sicherlich nicht weiter ausführen. (er lacht)

49CAN: Gibt es irgendwas, dass Sie mal bei SGA tun wollten, was aber bisher nicht erlaubt wurde?

PMG: Ich schätze, dass habe ich schon öfter erzählt - Beckett auf einem Planeten voller Frauen wäre toll gewesen. Ansonsten hatte ich mal mit James Bamford darüber gesprochen, ob Beckett nicht mal jemandem einen Stoß mit dem Kopf verpassen könnte. So eine Art "Glasgowian kiss". (er lacht). Aber bisher hat das noch nicht geklappt.

49CAN: Was war Ihre beste Atlantis-Erfahrung bisher und warum war es etwas Besonderes für Sie?

PMG: Der Pilotfilm war etwas ganz besonderes für mich. Die ganze Erfahrung am Set war so besonders. Die Folge "Poisening the well" ragt auch heraus wegen des humanitären Aspekts und weil ich ab da als wiederkehrende Rolle gelistet war.

49CAN: Sind Sie denn zum Vorsprechen für den Pilotfilm gegangen in der Annahme, dass es nur für diese eine Episode sein würde?

PMG: Das war am Anfang wohl allen noch nicht so klar, ob es nur ein einmaliges Gastspiel oder was längeres sein sollte. Aber ab "Poisening the well" gab's es dann keine Zweifel mehr. Die Folgen "The Kindred 1 und 2" waren dann auch besonders schön, weil "Beckett" von den Toten auferstehen durfte. Als ich da wieder am Set war, wurde mir klar, wie sehr ich die "Familie" vermisst hatte.

49CAN: Sie haben an einem Audiobuch gearbeitet, dass demnächst auf den Markt kommt. Wie war diese Arbeit und unterscheidet sich das sehr von der Filmarbeit?

PMG: Ich habe sogar zwei Audiobücher fertig gemacht. Eines ist, glaube ich, bereits im Handel, aber wann das andere herauskommt, kann ich so spontan gerade nicht sagen. Wir haben die Bücher in LA aufgenommen und ich muss sagen, es ist ziemlich anstrengend. Man steht in der Aufnahmebox, aber lesen allein reicht nicht; man muss ja irgendwie die Emotionen dazupacken. Also muss man eigentlich doch spielen, aber eben nicht vor der Kamera, sondern nur für sich allein und für das Mikrophon.

49CAN: Vom Paul McGillion Inofficial Fanclub bekamen Sie auf der Pegasus3 Con in London im Januar ein verspätetes Geburtstagsgeschenk - "Beckett's diary". Haben Sie sich darüber gefreut?

PMG: Ja, Tausend Dank. Das war sehr, sehr süß von den Fans. Es ist toll, wie sie alle die Rolle des "Carson Beckett" unterstützen. Vielen, vielen Dank. Die Fans sind die besten.

49CAN: Was können Sie uns über die Rolle des "Ben" im TV-Film "Mom, Dad, and Her" sagen?

PMG: Ich spiele die Rolle des Ben Foresters. Es geht in dem Film um Scheidung. Die Schauspielerin in der weiblichen Hauptrolle kennt man sonst als Star in der Serie "The Office". Sie spielt meine neue, schwangere Frau; daneben habe ich als Ben Forester noch eine 15-jährige Tochter aus erster Ehe. In dem Film geht es um Verlust und Akzeptanz. Es geht darum, eine Zeremonie zu finden, anhand deren sich alle respektieren können. Für mich war das ziemlich schwierig zu spielen, weil ich mit Scheidungen so gar keine Erfahrungen habe. Meine Eltern sind seit 54 Jahren glücklich mit einander verheiratet.

49CAN: Wie stellt man denn etwas dar, was man nicht kennt? Haben Sie vorher Recherchen gemacht?

PMG: Ja, ich habe vorher mit Leuten gesprochen, die Scheidungen hinter sich gebracht haben. Anne Wheeler als Regisseurin war auch sehr gut.

49CAN: Ja, Anne Wheeler macht wirklich schöne Filme. Ist der Film schon auf dem Markt?

PMG: Bei uns ist er vor einem Monat ausgestrahlt worden. Ob und wann er nach Deutschland kommt, weiß ich leider nicht.

49CAN: Andere laufende oder kommende Projekte? Werden Sie vielleicht auch mal wieder mit David Hewlett zusammenarbeiten? Vielleicht bei einer Fortsetzung von "A Dog's breakfast"?

PMG: David hat schon mal so etwas in Erwägung gezogen. Wir hatten alle viel Spaß bei den Dreharbeiten zu dem Film. Dazu könnte es leicht eine Fortsetzung geben.

49CAN: Wir hatten Kate Hewlett die gleiche Frage gestellt. Sie würde auch mitmachen.

PMG: Was hat sie gesagt?

49CAN: Sie könne sich bei der Fortsetzung eher vorstellen, dass es um Katzen geht und nicht um Hunde. Ihre Katzen würden auch mal gern Hauptdarsteller sein.

PMG: Das glaube ich sofort. (lacht) Zu den weiteren Projekten: ich bin in dem neuen StarTrek Film mit dabei; die Arbeit mit JJ Abrahams war toll. Und im Herbst mache ich noch einen unabhängigen Film.

49CAN: Können Sie uns zu dem Auftritt bei StarTrek was sagen? Ist das nur ne Rolle, wo man kurz im Bild ist und einen Satz sagen darf, oder haben Sie richtig lange Szenen mit viel Dialog?

PMG: Tut mir leid, aber ich musste unterschreiben, dass ich vorab nichts aber auch gar nichts verrate.

49CAN: Auf welchen Conventions kann man Sie demnächst antreffen?

PMG: Im August bin ich bei der Collertormania in Glasgow, Schottland. Und im Oktober oder November werde ich in Europa auf einer Con sein.

49CAN: Europa = England?!

PMG: Nein, nicht Großbritannien. Festland.

49CAN: Deutschland?

PMG: (lacht) Nein, nicht Deutschland, aber ganz in der Nähe.

49CAN: Holland?

PMG: (lacht wieder) Ich möchte noch nichts sagen, weil der Deal noch nicht ganz perfekt ist. Aber es ist ganz in der Nähe von euch.

49CAN: Möchten Sie vielleicht noch was zu der FedCon USA-Geschichte sagen?

PMG: Es tut mir echt leid, was da in Texas passiert ist. Meine erste Con war eine Con in Deutschland. Die deutschen Fans sind echt toll und letztes Jahr auf der FedCon in Bonn war es echt super. Ich würde gern wieder nach Deutschland auf eine Con kommen. An dem betreffenden Wochenende, wo die Con in Dallas ausgefallen ist, habe ich mit ein paar Fans dort telefoniert. Wie gesagt, ist echt schade, was da passiert ist. Ich fühle mit den Fans.

49CAN: Wenn es nach der SGA-Serie einen DVD SGA Film geben würde, könnten die Fans mit Ihnen rechnen?

PMG: Ja, klar. Wenn Beckett mit dabei sein könnte, wäre das phantastisch.

49CAN: Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, uns telefonisch unsere Fragen zu beantworten. Es war nett, mit Ihnen persönlich sprechen zu können.

PMG: Vielen Dank. Die Stargate Fanbasis ist wirklich die beste.