Interview mit Barry Campbell


Barry Campbell ist derjenige, dem wir es verdanken, dass Stargate SG1 Aufnahmen in einem Eiscamp in der Arktis machen konnten und der auch selbst als Crewmitglied an Bord mitspielte. Wir sind dankbar, dass er sich ein bisschen Zeit genommen hat, um für unsere Webseitenbesucher ein paar Fragen zu beantworten.

49CAN: In Stargate Continuum ist SG1 in der Arktis unterwegs und von Ihrem Panel auf der Gatecon 2010 wissen wir, dass Sie die Person sind, die dies möglich gemacht hat. Wie kam es denn zu dem Kontakt mit Stargate Productions?

BC: Ich bin ein großer Stargate Fan. Ich habe in 2007 ein Stargate Convention in Vancouver besucht und da war eine Tour zum Set mit dabei. Es war fantastisch. Ich hatte ein paar von mir unterschriebene Fotos dabei – auf den Bildern stehe ich im Eis der Arktis vor einem Atom-U-Boot -; diese Fotos gab ich dann den Stars, die mir ein Bild von sich mit Autogramm versehen haben. Das ist mein Trick, um Aufmerksamkeit zu gewinnen und es hat geklappt. Ich gab eines der Fotos an N. John Smith, den Produzenten von Stargate und er fragte nach. Er fragte auch, ob ich ihm mit zum Nordpol nehmen könnte. Ich sagte ihm, das könnte schwierig werden; ich könnte ihn aber mit in ein Eiscamp ein paar hundert Meilen südlich vom Pol bringen. Er gab mir seine Karte und ich kehrte in mein Büro zurück und überlegte, wie man vielleicht in 2 Jahren eine Stargate Gruppe in eines unserer Eiscamps bringen könnte. Danach musste dann nur noch die Marine überzeugt werden, dass es eine gute Sache sei und zusammen mit John Smith wurden dann die Details ausgearbeitet.

49CAN: Wie schwer war es, einige Schauspieler und Filmleute in die Arktis zu bringen und sicherzustellen, dass die sich dort nichts abfrieren?

BC: Zusätzlich zu all den Vorbereitungen für das Camp und dann für die Durchführung der Tagesaufgaben dort ist mein größter Job als verantwortlicher Eiscamp-Offizier sicherzustellen, dass alles auch wirklich sicher ist. Jedem, der in das Camp kommt, halte ich einen 5-Stunden-Vortrag zur Orientierung dort, über Sicherheit und wie man dort überlebt. Weil so viele Leute aus Vancouver kommen würden, machte ich auf meinem Weg hoch ins Eiscamp in 2007 in Vancouver Halt und hielt meinen Vortrag an einem sehr langen Samstag Morgen im großen Konferenzraum in den Bridge Studios. Als sie dann im Eiscamp waren, war es ziemlich einfach für ihre Sicherzeit zu sorgen; sie sind allesamt sehr professionelle und verantwortlich handelnde Individuen. Sie haben gegenseitig auf sich aufgepasst, besser als die meisten anderen Leute, die uns schon mal dort besuchen. Es hat Spaß gemacht.

49CAN: Welches ist Ihre Lieblingsszene bei Stargate Continuum und warum?

BC: Schwere Frage. Mal sehen. Oh, ja. MEINE SZENE: Warum? Weil in der Szene auch Richard Dean Anderson mit dabei ist!! Ok, es gibt noch ein paar andere, die ich auch sehr mag. Besonders die Szene, wo Amanda und Ben RDA und dem Spezialtrupp (gespielt von Martin Wood (Regie) und Kenny Gibbs (Requisiteur) begegnen. Das war ein sehr windiger und kalter Tag und man kann sehen, wie übel es war, wenn man beobachtet, wie der Schnee verweht wird und die Wimpern der Darsteller gefroren sind. Brrrrr!



49CAN: Was war die größte Herausforderung bei den Dreharbeiten zu Stargate Continuum in der Arktis?

BC: Die größte Herausforderung für mich war die Koordination der Logistik und die tägliche Arbeit plus die Zusatzaufgabe, die Stargate Crew dahinzubringen, wo sie filmen wollten, sicherzustellen, dass ihnen nichts passiert und sie wohlauf wieder zum Camp zu bringen. Ich schätze, die größte Herausforderung für die Stargate Crew war die Kälte und die Tatsache, dass sie nur eine sehr begrenzte Anzahl an Personen und nur wenig Ausrüstung mitbringen konnten. Jede der 18 Personen, die mit dabei waren, hatte mehrere Aufgaben, selbst die Darsteller!! Es war unglaublich zu sehen, wie sie sich alle reingehängt haben und die Dinge erledigt haben, ohne darüber nachzudenken, ob das in ihrer ursprünglichen Stellenbeschreibung vorgesehen war oder nicht. Sie haben das fast Unmögliche möglich gemacht und haben es simple aussehen lassen. BRAVO!

49CAN: An was in diesem Eiscamp erinnern Sie sich am liebsten?

BC: Ich habe viele schöne Erinnerungen daran, besonders aber die der Blicke der Stargate Leute, als sie zum ersten Mal ins Eiscamp kamen – Wundern, Ehrfurcht, Faszination, Wertschätzung … Und ihre Blicke, als sie wieder das Camp verlassen mussten – Freude, Freundschaft, Genugtuung, den Job erledigt zu haben. Ich weiß, dass ihre Erfahrungen in dem Eiscamp sie alle berührt hat und das macht mich sehr froh.



49CAN: Jetzt, wo Stargate vorbei ist, gibt es da andere Film- oder TV-Projekte, wo Sie involviert sind?

BC: Leider nicht. Ich schätze, das waren meine “15 Minuten Ruhm” – eigentlich nur 15 Sekunden, wenn man meine Zeit auf dem Bildschirm zählt. Ich habe mit Martin Wood, Amanda Tapping und Damian Kindler letztes Jahr zusammen versucht, Sanctuary ins Eiscamp im Frühjahr 2011 zu holen, aber leider schlossen die Projekte der Marine für dieses Camp eine Teilnahme von Dritten aus. Vielleicht nächstes Jahr??

49CAN: Sie haben sich als Sprecher ausbilden lassen – hängt das mit Stargate zusammen?

BC: Ja und nein. Ich durfte ja ein bisschen schauspielern bei Stargate Continuum, aber ich dachte nie, dass ich ein echter Schauspieler sein könnte. Unabhängig von einander haben mir mehrere Freunde gesagt, dass ich eine nette Stimme hätte und dass ich es mal als Sprecher versuchen sollte. Eines Abends habe ich dann im Internet gesurft und „Voice Acting SanDiego“ poppte bei Google hoch. Das war gar nicht weit weg von meinem Wohnort. Ich rief dort Freitag abends an und konnte ab dem darauf folgenden Dienstag an einem Anfängerkurs teilnehmen. Am ersten Abend lernte ich, dass „voice Acting“ ist zu 10 % sprechen und zu 90 % schauspielern. Meine Stimme war okay, aber ich wusste nicht, ob ich schauspielern kann oder nicht; es stellte sich heraus, dass ich gar nicht so schlecht war. Cool.

49CAN: Jetzt wurde ein Audiobuch herausgegeben, wo Sie der Sprecher sind: "Cool Blue Tomb" von Paul Kemprecos. Wie lange hat es gedauert, das aufzunehmen und warum haben Sie sich gerade für dieses Projekt entschieden?

BC: Für Sprecher gibt es viele Einsatzgebiete: Radio- und Fernsehwerbung, Erzählungen, Cartoons, Spiele, Audiobücher, usw. Ich mag Audiobücher sehr und denke, diese Branche wird auch noch weiter wachsen, gemessen an der Popularität von MP3-Playern und den ganzen Seiten, wo man Audiobücher runterladen kann. Ich mache auch gern Werbejobs, aber die Audiobücher passen besser zu mir. Ich bin mit Paul Kemprecos befreundet und wußte, dass er, bevor er mit Clive Cussler an der Serie “The NUMA Files” zu schreiben began, mehrere Krimis aus seiner Feder stammten, die ich auch schon gelesen habe. Es war ziemlich einfach Paul zu überreden, mich sein Buch sprechen zu lassen. Audiobücher hatte er vorher noch nicht gemacht. Die Geschichten sind toll; es gibt interessante Charaktere, tolle Handlungsstränge und genug Action und Spannung – alles, was ich in einem Buch so mag; darum wollte ich das machen.

49CAN: Gibt es noch weitere Audio-Buchprojekte?

BC: Ich habe einen Vertrag für fünf weitere von Pauls Büchern; allerdings bin ich mir nicht sicher, wie schnell der Verlag sie veröffentlichen will. Das zweite Buch „Neptune’s Eye“ ist aber bereits in Vorbereitung. Ein anderer Freund von mir hat einen tollen Thriller geschrieben, den er auch selbst herausgibt und er hat mir erlaubt, auch hier die Werbetrommel zu rühren und das Buch für die Audio-Version zu sprechen. Das bereite ich auch gerade vor. Welches der beiden Projekte zu erst dran kommt, ist aber noch nicht klar. Ich mag beide.

49CAN: Danke für alles.

BC: DANKE für die Gelegenheit, eure Fragen zu antworten. Ich bin stolz, ein Teil von Stargate Continuum gewesen zu sein. Meine Erfahrungen mit der Stargate Crew (jedem von denen) waren absolut wundervoll. Ich habe ein paar wirkliche Freunde gefunden und habe viele tolle Erinnerungen an Stargate. Besonderer Dank gilt hier Brad Wright, der mir die kleine Rolle ins Continuum Skript geschrieben hat und mir so erlaubt, auch mit im Bild zu sein. Das war toll!!! Ich freue mich aber genauso auf die neuen Herausforderungen als Sprecher. Das macht so viel Spaß und ist so anders als all das, was ich vorher gemacht habe. Vielen Dank!

Weitere Infos gibt es auf Barrycampbell.com.