Interview mit Suanne Braun (01/2010)


Suanne Braun wurde 1968 in Südafrika geboren und wir kennen sie aus Fernsehserien wie Stargate, FX, Babylon 5, Silk Stalkings und gegenwärtig wirkt sie in der britischen Scifi-Kömodie "Starhyke" mit. Wir sind dankbar, dass sich Frau Braun die Zeit genommen hat, uns ein paar karriereorientierte Fragen zu beantworten.

49CAN: Hallo und danke für die Gelegenheit, ein paar Fragen loszuwerden. Gegenwärtig wirken Sie in der britischen Scifi-Serie "Starhyke" mit. Was macht diese Serie im Vergleich zu anderen Scifi-Sendungen zu etwas Besonderem?

SB: Starhyke wurde eigentlich schon vor einigen Jahren gemacht und ist nur in 2009 erst herausgebracht worden. Es ist etwas besonderes, weil es eigentlich eine Scifi-Kömodie ist und das hat es schon lange in Großbritannien nicht mehr gegeben. Die meisten anderen Scifi-Serien legen auf Dramatik Wert und weniger auf Komödiantisches und hier haben wir dann auch den typisch britischen Humor, vergleichbar mit den "Carry on" Filmen.




49CAN: Sie spielen "Lt. Commander Dotty", einen Cyborg mit vielen Fähigkeiten und Aufgaben. Was sollten wir noch über diese Rolle wissen?

SB: Dotty zu spielen war lustig. Sie ist halb Mensch und mitten in der Staffel, wo sie zur Erde transportiert werden, muss sie sich auf ihre menschlichen Gefühle und gleichzeitig auf ihre Cyborg-Intelligenz verlassen. Es war eine echte Herausforderung, weil ich vorher noch nie einen Roboter dargestellt hatte. Sie ist außerdem die rechte Hand des Captains (dargestellt von Claudia Christian) und wir beide kommen vor und hinter der Kamera ziemlich gut mit einander aus.




49CAN: Vor einigen Jahren hatten Sie eine wiederkehrende Rolle bei Stargate als "Hathor". Konnten Sie etwas von der Erfahrung aus "Stargate" in die neue Serie einbringen?

SB: Nun ja, die Charaktere sind ziemlich verschieden: auf der einen Seite eine Göttin und Bösewicht, auf der anderen Seite ein spaßiger Cyborg. Ich denke, je mehr ich als Schauspielerin arbeite, desto mehr Erfahrungen kann ich aufweisen und ich mache das jetzt schon, seit ich 19 Jahre alt bin. Ich hoffe, diese Erfahrung kann man auf dem Bildschirm sehen.

49CAN: Gibt's Unterschiede zwischen einer britischen Scifi-Serie und einer kanadischen bzw. US-amerikanischen Show?

SB: Der größte Unterschied zwischen den US und UK-Produktionen ist das Budget. Amerikanische Serien haben generell mehr Geld zur Verfügung und somit wird auch das Projekt größer in jeder Hinsicht. Mehr Crew, mehr Sets, usw. In Großbritannien ist es schwieriger, weil die Budgets für Fernsehproduktionen erheblich kleiner sind. Insbesondere gilt das für Produktionen wie Starhyke, die unabhängig produziert wurden. Regisseur und Produzent haben hier das Geld selbst aufgetrieben, was unglaublich hart aber auch sehr eindrucksvoll ist. Am Set selbst gibt es da keinerlei Unterschiede. Das ist überall auf der Welt gleich und ich LIEBE es, ein Teil davon zu sein.




49CAN: Cast- und Crewmitglieder von Stargate erwähnen oft den familiären Aspekt der Produktion. Gab es diesen "Familiengedanken" auch bei Starhyke?

SB: Ich glaube, ich habe schon bei einer der vorherigen Antworten ein bisschen dazu erwähnt. Es gibt da wirklich dieses "wir sind eine große Familie"-Gefühl, wenn man an einem Filmset ist. Es ist eine surreale Umgebung, in der man sich 12-16 Stunden am Tag aufhält - vielleicht für über drei Monate und so lernt man sich auch gegenseitig sehr gut kennen. Ich liebe diesen Sinn für Kameradschaft bei allen und die Einsatzbereitschaft. Es war wirklich so, als wir die 3 Monate in Bristol "Starhyke" gedreht haben. Wir waren Tag und Nacht zusammen.

49CAN: Wird "Starhyke" in 2010 fortgesetzt werden?

SB: Ich bin mir nicht sicher, ob es weitergeführt wird. Die Autoren haben eine weitere Staffel geschrieben, aber ich weiß nicht, wie's mit den weiteren Plänen dafür aussieht.




49CAN: Sie sind nicht nur Schauspielerin - sie singen auch. Sind neue Songs, CDs, usw. in Vorbereitung?

SB: Ja, ich singe auch, aber zum gegenwärtigen Zeitpunkt gibt es keine Pläne für eine CD. Ich habe hier eine Menge Musicals in Großbritannien gemacht und würde gern in diesem Jahr ein weiteres machen. Außerdem habe ich mit der Band eines Freundes in Südafrika gesungen.

49CAN: Für Sie steht als nächstes eine Convention Ende Januar 2010 in England an . Was mögen Sie an Conventions? Gibt's besonders positive oder negative Erfahrungen? Und werden Sie noch bei weiteren Cons in 2010 zu sehen sein???

SB: Ich hatte NIEMALS schlechte Erfahrungen bei Conventions. Ich denke, es sind geniale Veranstaltungen. Meine erste Con war in Australien und ich hatte keine Ahnung, was da auf mich zukommt. Sie haben mich mit offenen Armen empfangen und ich denke, es ist eine tolle Gelegenheit, die Fans zu treffen und mit ihnen ihre Liebe zu Scifi zu teilen. Es ist eine ganz andere Welt und ich danke Hathor dafür, dass ich ein Teil davon sein kann.

49CAN: Welche Projekte stehen als nächstes an? Was sollten wir besonders im Auge behalten?




SB: Ich habe im West Ende "Mamma Mia" für ein Jahr gemacht und ich habe gerade ein Jahr hinter mich gebracht mit einem musikalischen Cabaret, welches in Berlin zur Zeit der Machtergreifung der Nazis spielt. Es war eine UNGLAUBLICHE Erfahrung; acht Shows pro Woche zu machen - singen und tanzen - ist eine große Herausforderung und sehr ermüdend. Daher ruhe ich mich momentan etwas aus. Ich will meine Solo-Show in 2010 fertig machen - sie soll ihr Debut in Südafrika haben. Es ist eine Kombination aus Stand-up-Comedy und Liedern. Wünscht mir dafür Glück!

49CAN: Diesen Sommer findet in Südafrika die Fussballweltmeisterschaft statt. Welche positiven oder negativen Effekte wird das auf das Land und seine Bewohner haben? Mögen Sie Fußball und wer wird Ihrer Meinung nach Weltmeister?

SB: Ja, der Fussball kommt nach Südafrika. Ich habe dort gerade einen Monat lang Urlaub gemacht und ich kann euch sagen, dass die viele negative Presse über Südafrika nur Meinungsmache seitens der Klatsch-Journalisten ist. Die Stadien stehen alle und im Land gibt es wirklich die Begeisterung dafür. Ich schätze, es wird FANTASTISCH für das Land und ich weiß aus erster Hand, was diese sportlichen Möglichkeiten für ein Land tun können. Ich war 1995 im Ellis Park dabei, als Südafrika Weltmeister im Rugby wurde. Es war sensationell und kürzlich sah ich mit den Film "Invictus" an. Ich hatte vor Stolz Tränen in den Augen, was mein Land alles erreicht hat. Leider bin ich KEIN Fussballfan, also ist mir auch egal, wer gewinnen wird. Was zählt ist, dass Tausende von Menschen die Schönheit und Wärme von Südafrika und seinen Menschen kennenlernen werden.

Danke für diese Interviewgelegenheit.

49CAN: Vielen Dank und alles Gute für die Zukunft.

Photo-Quellen: Starhyke, Stargate, Suanne Braun